Lohnt es sich, ein neues Eigenheim zu kaufen, noch bevor man das alte verkauft hat? Oder geht man besser umgekehrt vor, und versucht, erst zu verkaufen und dann etwas Neues zu erwerben?

Die Frage ist durchaus berechtigt. Denn es ist sicher keine Seltenheit, dass man an einem solchen Scheideweg steht, zumal wenn man nicht die für den Kauf notwendige Liquidität zur Verfügung hat. Dann bleibt einem nichts Anderes übrig, als sich mit etwas Geduld zu wappnen und sich über die richtige Entscheidung im Klaren zu werden.

Im Anschluss möchten wir die beiden Möglichkeiten betrachten. Zunächst wird hervorgehoben, welche Vorteile es bringt und auf was man achten muss, wenn man erst seine Immobilie verkauft und dann den Neukauf angeht. Dann gehen wir auf den umgekehrten Fall ein, d.h. wenn man ein Haus oder eine Wohnung kauft, noch bevor den Verkauf des alten Eigenheims abgeschlossen ist.

Erst verkaufen, dann kaufen

Das Hauptproblem bei dieser Vorgehensweise ist dadurch gegeben, dass man möglicherweise sein Eigenheim verkauft, bevor man sein Traumhaus gefunden hat. Das kann zur Folge haben, dass man sich zwischenzeitlich eine vorübergehende Bleibe suchen muss, d.h. man braucht wahrscheinlich für einige Wochen oder einige Monate eine Mietlösung, und muss daher auch zweimal umziehen, was die damit verbundenen Kosten und Unannehmlichkeiten verdoppelt.

Aber es gibt auch Vorteile, die man berücksichtigen sollte: vor allem erhält man durch den Verkauf die notwendige Liquidität für einen Neukauf, und einen zeitlichen Vorsprung, um sich in Ruhe nach einem günstigen Darlehen umzusehen, auch weil man nun dem Kreditinstitut gegenüber nachweisen kann, über ausreichende Mittel zu verfügen.

Erst kaufen, dann verkaufen

Der umgekehrte Fall tritt ein, wenn man sich zum Immobilienkauf entscheidet, bevor man das alte Haus verkauft hat. Diese Lösung wird sicherlich von denjenigen vorgezogen, die die notwendigen Mittel zur Verfügung haben und die beiden Geschäfte lieber getrennt und in Ruhe abwickeln möchten: so kann man zu einem beliebigen Zeitpunkt ins neue Haus umziehen, und sich ohne Eile um den Verkauf des alten kümmern.

Der größte Pluspunkt liegt darin, dass man so das Risiko umgeht, die alte Wohnung vorzeitig aufgeben zu müssen und auf eine vorübergehende Unterkunft angewiesen zu sein.

Aber Vorsicht: wie leicht nachzuvollziehen ist, besteht hier die Möglichkeit, in einer Art Sackgasse zu enden, sollte man nicht über die nötige Liquidität oder Finanzierung für den Neukauf verfügen. Dann läuft man nämlich Gefahr, dem Verkäufer gegenüber große Verpflichtungen einzugehen, und wenn man im schlimmsten den Vereinbarungen nicht nachkommen kann, riskiert man am Ende, die bereits geleistete Anzahlung zu verlieren.

Und nicht nur das. Selbst wenn man genügend Eigenkapital aufbringt, um die neue Wohnung zu kaufen, bevor man die eigene verkauft hat, bleibt die Unsicherheit bestehen, dass eventuell Monate (oder Jahre) ins Land gehen, bevor die Eigentumsübertragung des alten Hauses abgeschlossen ist. Folglich muss man bis dahin auch noch die (höheren) steuerlichen Abgaben dafür zahlen, da es sich nicht mehr um die Erstwohnung handelt.

Um unangenehmen Überraschungen möglichst aus dem Weg zu gehen und bewusst die richtige Vorgehensweise abzuwägen, ist unbedingt zu empfehlen, sich an einen befähigten (und fähigen!) Immobilienmakler zu wenden, um sich beim „Hauswechsel“ umfassend beraten und betreuen zu lassen.